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Die Tanzrebellen

Bild 2b – Mich einfach lieben

By Onno Olsen

Erzähler: Zieht er sie oder sinkt sie hin? Niemals werden wir es genau wissen. Sehnt sich der Nordpol nach dem Südpol, oder der Südpol nach dem Nordpol? Eigentlich ist das gar nicht wichtig.  Die Kraft der Anziehung ist in beiden Fällen die selbe. Tatsache ist, die Sehnsucht danach, sich zu komplettieren, existiert, und ihre Kraft kann man gar nicht unterschätzen. 

Anna: Raoul, wie läuft es denn bei euch zwischen Männern und Frauen, in der Köpi?

Raoul: Es gibt keine Männer und keine Frauen, es gibt nur Quellen der Inspiration. 

Anna: Red nicht so gequirlt. Gibt es bei euch keine Liebe? Wie geht ihr damit um, dass alle ihre Fehler haben, und man trotzdem mit ihnen zusammenleben muss? Darf man bei euch auch etwas falsch machen, ohne bestraft zu werden?

Raoul: Bei uns entscheidet das Plenum. Plenum ist, wenn alle zusammensitzen. Aber eigentlich kann jeder machen was er will. Utopie ist, wenn Fehler keine mehr sind. Deswegen, verstehst du, macht bei uns schon die Frage keinen Sinn. ehrlich gesagt, mir gehen Leute auf den Sack, die ständig Probleme mit sich selber haben.


Anna: Hast du keine Probleme mit dir und deiner Utopie? Bist du dir mit allem im Reinen? Stellst du keine Fragen an dich selbst?


Raoul: Anna, das musst du verstehen: in der Utopie verschwinden alle Probleme. Also, kümmer dich nicht drum. Bestemfalls werden sie zu Herausforderungen. Aber Probleme haben ist lächerlich. Leute wie ich haben das längst eingesehen.


Anna: Und was ist mit mir, wenn ich welche habe? Mit mir selbst zum Beispiel? Ich kann doch nicht einfach alles wegschieben. Die Utopie ist ja auch nicht einfach Wirklichkeit, weil wir es wollen. Ich habe so viele Fragen. Ich habe so viele Zweifel. Kannst du mir nicht ein Partner bei den Antworten sein? Und wenn du das nicht kannst, was passiert dann mit dir? Liebst du mich dann nicht mehr?

Anna singt:

Mich einfach lieben

Warum kannst du mich
nicht einfach lieben,
einfach so lieben,
so, wie ich bin?
All meine Fehler,
all mein Bestreben,
wie auch mein Scheitern,
mein ‚völlig daneben!‘

Denn all das bin ich.
Ich muss damit leben.
Wer weiß, wie viele Fragen
und Zweifel es gab?
Soll ich mir glauben?
Soll ich mich lieben?
Die Antwort, so hoff ich,
find ich endlich bei dir.

Kannst du mich lieben,
kann ich mich lieben.
Aber nimm dir
mein Montagsgesicht.
Wenn das dein Herz rührt,
will ich dir glauben,
und mein Herz gibt dir
seine Liebe zurück

Raoul: Anna, nicht nur dein Montagsgesicht werde ich lieben, ich will jeden Tag dein Alltagsgesicht, und keines wird sein, wie das andere.  Lieben werde ich sie alle.

Anna: Montag würde mir reichen. Aber ich will etwas im Tausch von dir. Ich will ..

Raoul: <affektiert> meinen Achselschweiß…

Anna: Blödmann, sei mal ernst mit mir. Ich finde so genial, was du mir vermittelst. Deine Gedanken, deine Utopie. Endlich habe ich etwas, wofür es sich zu leben lohnt! Deine Idee über eine Zukunft, die anders ist als das Korsett von heute. 

Raoul: Genau! Die große Geilheit! Die Elektrifizierung der Erektion! Und hier spreche ich erstmal nur über die Erektion der Gedanken.  

Anna: Es ist ja so faszinierend! Zeig sie mir, wo ist sie, gibt es sie, warum liebst du sie, deine Utopie? Zeig mir, wie ich sie lieben kann. – Zeig mir, wie ich MICH lieben kann, als ein Zeichen meiner inneren und äußeren Freiheit!

Papa, deine Prinzessin wird erwachsen. Und dieser Mann hilft ihr dabei! 

Vorhang

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Der Ablauf

  • Der Entwurf des Stückes:
  • Die musikalische Idee – ü
  • Einleitung des Tanzmeisters als Erzähler
  • Bild 1 – Saturday Night Fever
  • Bild 1a – Traum und Trauma
  • Bild 2 –  Im Grunewald
  • Bild 2a – Das Boot
  • Bild 2b – Mich einfach lieben
  • Bild 3 – Tanztraining im Köpi
  • Bild 4 Der Stromableser
  • Bild 4a – Geh nach Haus, Klaus!
  • Bild 5: Ich tanze wie ein Blatt im Wind
  • Bild 6 – Die Tanzrevolte übt
  • Bild 6d – Lass die Finger von diesem Mann
  • Bild 6b – Tarantella der Utopie
  • Bild 7 – Der Dolchstoß
  • Bild 7a – Anna, komm runter!
  • Bild 8 – Der Wendepunkt
  • Bild 9 – Die Ehe
  • Bild 10 – Im weißen Häuschen
  • Bild 10a – Verlorenes Glück
  • Bild 10b – Margot
  • Bild 11 Der Blitz schlägt ein
  • Bild 11a – Verloren und verlassen
  • Bild 12 – Feminine Solidarität
  • Bild 12a – Willkommen Wirklichkeit!
  • Bild 13: Ein Pudel ist ein Pudel
  • Bild 14 – Frauen First
  • Bild 15 – Hausmeister-Samba
  • Der Ablauf B
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